Die mentale Gesundheit in der Tiermedizin rückt erfreulicherweise immer mehr ins Bewusstsein, doch die Herausforderungen bleiben groß. Lange Arbeitszeiten, hohe Verantwortung und emotional belastende Situationen führen bei Tierärzt:innen, tiermedizinischen Fachangestellten und Praxismanager:innen oft zu einem hohen Maß an psychischer Belastung. Studien zeigen, dass das Risiko für psychische Probleme wie Depressionen, Burnout und Suizidgedanken bei tiermedizinischem Fachpersonal deutlich höher ist als in der Allgemeinbevölkerung. Hier setzt der 2024 gegründete Verein VETHiLFE e.V. an: Eine dringend benötigte Anlaufstelle, die den betroffenen Berufsgruppen gezielt Unterstützung bietet.
Gründung und Mission von VETHiLFE e. V.
Der Verein VETHiLFE e. V. wurde dieses Jahr mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine peer-group-basierte Telefonseelsorge für tiermedizinisches Fachpersonal (TMFP) zu schaffen. Inspiriert durch das erfolgreiche Modell von Vetlife in Großbritannien, soll die Telefonhotline ab Mai 2025 als anonyme Anlaufstelle zur Verfügung stehen und die spezifischen Stressoren im Berufsalltag der Tiermedizin adressieren. Die Hotline wird von speziell geschulten Freiwilligen aus der Tiermedizin betreut, die durch ihre Berufs- und Lebenserfahrung ein tiefes Verständnis für die Herausforderungen des Berufs mitbringen.
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Die Gründungsmitglieder kommen aus verschiedenen Bereichen der Veterinärmedizin, darunter Kliniken, Praxen, Universitäten und Industrie. Obwohl der Verein durch Berufsverbände, Institutionen und Unternehmen unterstützt wird, bleibt VETHiLFE e. V. unabhängig und eigenständig.
Die Hotline – Hilfe von Kolleg:innen für Kolleg:innen
Die Hotline ist als niederschwellige, anonyme und berufsbezogene Anlaufstelle konzipiert. Durch die peer-to-peer-Beratung entfällt die Notwendigkeit, berufsspezifische Details erst erklären zu müssen. Stattdessen können die Anrufenden sofort auf ihre akuten Belastungen eingehen und erhalten Unterstützung von Menschen, die die Eigenheiten des Berufsalltags aus eigener Erfahrung kennen. Die erste Ausbildungsrunde für die ehrenamtlichen Berater:innen startet im Dezember 2024 in Kooperation mit der Telefonseelsorge Berlin-Brandenburg. Zunächst wird die Hotline zu festen Zeiten erreichbar sein – geplant ist ein Abendangebot von 20 bis 22 Uhr, das langfristig zu einer 24-Stunden-Erreichbarkeit ausgebaut werden soll.
Möglichkeiten, den Verein zu unterstützen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich für VETHiLFE e. V. zu engagieren und so einen wichtigen Beitrag zur mentalen Gesundheit in der Tiermedizin zu leisten:
- Mitgliedschaft im Verein: Durch eine Mitgliedschaft tragen Sie zur langfristigen Finanzierung und Stärkung des Vereins bei. Der Jahresmitgliedsbeitrag liegt derzeit bei € 50,-.
- Ehrenamtliche Mitarbeit: Wer selbst im tiermedizinischen Bereich tätig ist und sich im Bereich Telefonseelsorge engagieren möchte, kann sich als Freiwillige:r melden. Für die erste Ausbildungsrunde sind noch Plätze frei, die Anmeldung ist unter info@vethilfe.org möglich. Eine Mitgliedschaft ist Voraussetzung für die Teilnahme am Ausbildungsprogramm. Die Ausbildung und die Dienste am Telefon finden ausschließlich online statt.
- Finanzielle Unterstützung: Um die ersten Schulungs- und Ausbildungskosten zu decken, läuft derzeit eine GoFundMe-Kampagne (https://gofund.me/3c0b921e). Jede Spende hilft uns, die Ausbildung der Freiwilligen zu finanzieren und damit die Hotline rechtzeitig zu starten.
Gemeinsam für die mentale Gesundheit
VETHiLFE e.V. lädt alle Interessierten dazu ein, Teil dieser wichtigen Initiative zu werden. Ob als Spender:in, Mitglied oder ehrenamtliche:r Berater:in: Jede Unterstützung trägt dazu bei, das seelische Wohlbefinden in der Tiermedizin zu fördern und den Belastungen des Alltags besser begegnen zu können. Weitere Informationen finden Sie unter www.vethilfe.org.